Mein Thema sind Menschen, meistens Frauen. Es sind Typen. Eigenschaften, die diese Typen ausmachen und die ich gerne überzeichne.
Am häufigsten arbeite ich mit Ton. Manchmal auch mit Beton, male mit Acryl- und Aquarellfarben. Generell experimentiere ich gerne. Ich mache Ausflüge in
Themen und Techniken, die mich gerade faszinieren.
Ein roter Faden durch mein Werk sind Frauen aus Ton.
Auch Schuhe/Beine sind ein leidenschaftliches Thema von mir.
Mehrere Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen führten mich in den 2000er Jahren nach Shanghai.
Seit ein paar Jahren gebe ich Workshops in meinem Atelier.
Es macht großen Spaß, mir und den TeilnehmerInnen,
die alle von ihren Lernfortschritten begeistert sind.
1970 Geboren in der Nähe von München
1995-98 Holzbildhauerausbildung München
Seit 2000 Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
Seit 2004 Beginn der hauptberuflich freischaffenden Tätigkeit als Künstlerin
2010er Jahre Vier Arbeitsaufenthalte in Shanghai/China
Wohnhaft in Tegernsee, zuvor in München
- Mitglied Künstlergruppe "gruppe 4+", seit 2018
- Tegernseer Kunstausstellung, seit 2016
- Teilnahme "Open" des "Kunstverein OK9" im Bürgerpark Oberföhring, München, 2009-2017
- Jährliche Ausstellungen in der Künstlervereinigung Landsberger, München
Während Corona haben Künstler im Oberland einen Online-Einblick in ihr Atelier gegeben. Ich auch:
2018 inspirierte mich meine Workshopteilnehmerin Petra Sammer, die "Storytelling" geschrieben hat, zu
"my story"
Der Versuch, meine "my story" zu schreiben:
Über meine Arbeiten, 2018
„Storytelling“ - ein zeitgemäßes Marketinginstrument moderner Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei persönliche Erlebnisse von MitarbeiterInnen mit Produkten des Hauses. Animiert davon, fing ich auch darüber nachzudenken an und heraus kam das:
Was kennzeichnet mein persönliches Erleben mit meinen Figuren? Brüche. Wörtlich gemeint.
Nicht oft, aber immer wieder, erst neulich, als ich intensiv an einer neuen Reihe arbeitete.
Die Arbeitsprozesse dauern an, bis schließlich eine Figur fertiggestellt ist. Das Modellieren passiert in unterschiedlichen Etappen. Figuren müssen trocknen und in den Brennofen geräumt werden. In diesem Zustand sind sie höchst zerbrechlich. Nachdem sie den ersten Brand durchlaufen haben, werden sie stundenlang liebevoll bemalt und glasiert. Kürzlich aber ist mir eine aufwendige, gut gelungene Figur selbstverschuldet umgefallen und das dünne Kleidchen ist weggebrochen.
Da fließen dann schon einmal die Tränen
und ich frage mich warum ich das alles in Kauf nehme?! An solchen Tagen hadere ich zuweilen mit meinem KünstlerInnen-Dasein, das zeitweise schwierigen Verhältnissen ähnelte. Als KünstlerIn braucht man jedenfalls die innere Bereitschaft zum Scheitern und ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz. Wäre da nicht
die Neugier und der Drang nach Verbesserung stärker als die Angst vor dem Versagen oder vor der Gefahr des Einschlafens in der Hängematte der Mittelmäßigkeit und der Wiederholung.
Lichtmomente sind, wenn ich Zeit und Raum beim bloßen Tun vergesse. Und der Dank von langjährigen Sammlern, die sich nach Jahren immer noch an einer erworbenen Hilo-Figur erfreuen.
Ich selbst definiere eher selten, was ich konkret mit einer Figur bzw. einem Typ ausdrücken will. Das
machen die Figuren und der Betrachter schon ganz alleine miteinander aus. Zudem ist meist nichts wirklich eindeutig.
Was will oder soll mir eine Frau mit Flossenfüßen und Flossenarmen sagen?
Oder ein Fisch auf Stöckelschuhen?
Eine Badende, aus deren Kopf ein kleines Manschkerl rausragt und durch ein Fernrohr schaut?
Ob es sich um einen Spanner oder einen Navigator handelt, der die Frau mit einem Fernrohr begleitet, bleibt bewusst offen.
Meine Figuren erzählen ihre Geschichten selbst, sie treten in den Dialog mit ihren Betrachtern.
Im besten Falle begegnen und tauschen sie sich aus.
Im idealen Künstler-Dasein probiert man aus. Vielleicht flunkert man aber auch mit Erfolgsreproduktionen und spielt mit dem Teufel der Gefälligkeit. Solange es ernährt, erlaube ich mir darüber kein Urteil. Versucht und ausprobiert habe ich mich auch in anderen Gebieten.
Suchend bin ich heute noch, auch nach 14 Berufsjahren.
Ich denke, die Unperfektion, die auch Grundlage des Ausprobierens - ähnlich wie beim Forschen - ist, ist Teil meines Daseins und somit auch meiner Arbeit. Sie ist Teil meiner story.
Mein Streben ist, mit meinen Arbeiten ganz bei mir zu sein, ungeachtet zeitgenössischer Srömungen.
Mit Humor, Verständnis und Nachsicht den menschlichen Schwächen zu begegnen, ist meine künstlerische und gesellschaftliche Aussage.
Wenn ein Betrachter beim Anblick meiner Figuren schmunzelt, haben diese ihren Zweck erfüllt. Darum geht es doch, gute Gefühle im Menschen zu erwecken.